Grüaß Gott, Leitnbaua, no so fleißi heut? Is scha Feierobmd, hant scha Segn gläut't, kimmb da Mond schun auffa üban Schochnschlog, loßts as geltn, morgen is Frauntog! "Is die Oarbat z' gnädi und die Leut san kluag, war scha selba bold mei besta Knecht ban Pfluag. Drei Joahr glongant net, was i no han zan toa, und die Kinna san no moarb und kloa. Sullt 'n Roan aushockn und die Wiesn zäun'n und an Hausbrunn grobm und die Tennbloch schneidn, üban Stodl blost da Wind scha ein und aus bol i 'n Stodl deckt hon, rost i aus!" Und akratt hot 's Mandl ollas firtibrocht, hot si keit und gschundn bis in d' spoti Nocht, hot 'n Roan ausgrobm und die Wiesn zäunt und 'n Hausbrunn grobm negst da Peunt. Und in spotn Hirbst no hot a Stodl baut, hot da Schnee schan vun die Alman obagschaut, is um Nägl gsprungen und um Zimmerleut, hot si hoamli schun aufs Rostn gfreut. Wia sie 's lesti Gsperr hant sauba z'sommenplonkt, is a selba nochi, hot sein Herrgott donkt, greift ums Gleichenbaml, hots schon obm bereits - schiaßt vun Giebl o und bricht si 's Kreuz! Und so still is worn in Haus, und auf da Stell hots müaßt Feieromd sein und woar no liacht und hell, is die Uhr stehn bliebm und da Hund hat grert, hot si koans mehr uman Stodl gschert. Wiar i auffikimm, do woar schun olls vorbei, kniant die Hausleut still scha bei da Litanei, kimmbt die Bäurin außa auf die freie Weid, hot mit nossi Augn ins Stüberl deut't. Drinn sitzt a Schöckerl Kinna kloavazogg banond, schloft da Leitnbaua in sein Sunntogsgwond, kloan und sündla ligg a in sein feichtan Haus:
* * * Bol i 'n Stodl deckt hon, rost i aus * * *
|
Sobald ich den Stadel gedeckt habe, raste ich mich aus... Grüß Gott, Leitenbauer, noch so fleißig heute? Es ist schon Feierabend, haben schon den Segen geleutet, kommt der Mond schon herauf über den Schachenschlag, laßt es doch gelten, morgen ist Frauentag! "Es ist die Arbeit zu gnädig und die Leute sind rar (kluag), ich wäre schon selbst bald mein bester Knecht beim Pflug. Drei Jahre langen nicht, was ich noch habe zu tun, und die Kinder sind noch mürbe und klein. Soll den Rain aushacken und die Wiese einzäunen und einen Hausbrunnen graben und die Tennbloche schneiden, über den Stadel blast der Wind schon ein und aus sobald ich den Stadel gedeckt habe, raste ich aus!" Und akkurat hat das Manderl alles fertiggebracht, hat sich abgemüht und geschunden bis in die späte Nacht, hat den Rain ausgegraben und die Wiese eingezäunt und den Hausbrunnen gegraben neben der Peunte. Und im spätem Herbst noch hat er einen Stadel gebaut, Hat der Schnee schon von den Almen heruntergeschaut, ist um Nägel gesprungen und um Zimmerleut', hat sich heimlich schon auf das Rasten gefreut. Wie sie die letzten Sparren hatten sauber zusammengeplankt, ist er selber nach, hat seinem Hergott gedankt, greift um das Gleichenbäumchen, hat es schon oben bereits - rutscht vom Giebel ab und bricht sich das Kreuz! Und so ist es still geworden im Haus, und auf der Stelle hat es müssen Feierabend sein und es war noch licht und hell, es ist die Uhr stehen geblieben und der Hund hat geweint (grert) hat sich keines mehr um den Stadel gescherrt. Wie ich hinaufkam, war schon alles vorbei, knien die Hausleute still schon bei der Litanei, Kommt die Bäuerin heraus auf die freie Weide, hat mit nassen Augen in das Stüberl gedeutet. Drinnen sitzt ein Schöckerl Kinder kleinverzagt beinander. schlaft der Leitenbauer in seinem Sonntagsgewand: klein und bedrückt liegt er in seinem fichternem Haus:
... Bald ich den Stadel gedeckt hab', raste ich aus .....
|