Wählen Sie die Sprache der Netzseite ...
Schriftgröße ändern

SCHOLA HORNANA
Vorwort Renate FENNES

Als Projektleiterin möchte ich allen Mitarbeiter(innen), die ehrenamtlich und in ihrer Freizeit dieses erste Matrikelbuch transkribiert haben, ganz herzlich danken. Es war für uns alle keine leichte Aufgabe.

Die Transkription sollte drei Anforderungen gerecht werden:
   • einerseits sollte sie soweit als möglich die üblichen Editionsrichtlinien erfüllen
   • andererseits waren auch die erforderlichen Kriterien für eine Einspeisung in eine unserer Vereinsdatenbanken zu beachten
   • und nicht zuletzt sollte der Informationsgehalt für die Familienforscher/Nutzer so hoch wie möglich sein.

Die Übertragung der lateinischen Anmerkungen und Abkürzungen stellte die größte Herausforderung dar und gelang nicht in allen Fällen – nicht zuletzt durch die teils sehr „nachlässigen“ Handschriften der Pater.

Eine Einspeisung in unsere Datenbank erforderte das Anlegen einer Tabelle. Hier kam uns die Anlage der Matrikel entgegen, da die Informationen zu den einzelnen Schülern immer in gleicher Form und Reihenfolge – bis auf einige wenige vertauschte Spalten - bereits im Tabellenformat festgehalten waren.

Die Lesbarkeit der einzelnen Handschriften – auch bei den Familiennamen und Herkunftsorten – war teils schwierig. Hinzu kamen die unterschiedlichen Schreibweisen der Namen im Laufe der 30 Erfassungsjahre – problematisch für die Abfrage einer Datenbank.

Die Erstellung einer Namenskonkordanz war daher unerlässlich, einerseits um kaum leserliche Namen und Orte überhaupt identifizieren zu können und andererseits dem Leser alle Schreibweisen des Familiennamens anbieten zu können. Bei der Abfrage der Datenbank werden alle Schreibweisen in einer zusätzlichen Spalte bei jedem Datensatz genannt. Zu guter Letzt haben wir noch unser Möglichstes getan, alle genannten Orte zu identifizieren. Es ist uns in vielen, aber nicht in allen Fällen gelungen.

Resultierend aus den Anforderungen enthält die gedruckte Editionstabelle gegenüber dem Original drei zusätzliche Spalten:
   • Staat heute (soweit feststellbar)
   • Ortsname heute (soweit feststellbar)
   • Anmerkungen des Erfassers

5.263 Schüler (= Datensätze) sind in den Jahren 1657-1687 verzeichnet, die meisten Schüler werden mehrfach genannt, d.h. sie haben die Schule zwei und mehr Jahre besucht. Knapp 500 Schüler werden bis 1687 nur in einem Jahr genannt, wobei anzumerken ist, dass vermutlich etliche Schüler des Jahres 1687 noch im
folgenden Matrikelbuch aufscheinen werden.

Die 5.263 Nennungen verteilen sich auf rund 1.150 Familiennamen mit über 2.500 verschiedenen
Schreibweisen.

Bei den Herkunftsstaaten konnten wir 5.177 Nennungen den heutigen Staaten zuordnen, bei 86 Nennungen fehlte ein Eintrag unter Patria, es konnten jedoch 50 Einträge anhand der Namenskonkordanz bzw. der Ortsnennungen identifiziert werden.

Es kommen ca. 650 Ortsnennungen in unzähligen Schreibweisen vor, 405 konnten wir (teils unter Vorbehalt) identifizieren.

72 Pater waren bis 1687 als Lehrer in den Klassen tätig, bis auf wenige Ausnahmen konnten wir die weltlichen Namen und Lebensdaten feststellen.

Bei einigen Schülern ist ein späterer Ordenseintritt vermerkt, in den Original-Anmerkungen mit S.P. gekennzeichnet.

Unsere Erfassung bietet nicht nur Familienforschern die Chance, einen Angehörigen zu finden, sondern bietet sich auch für weitere Forschungen an, sei es zu Lebensdaten später bekannter Personen oder zu sozialgeschichtlichen und heimatkundlichen Forschungen.

Ich darf erwähnen, dass ich selbst zu meiner Überraschung einen Familienangehörigen gefunden habe. Unser direkter Vorfahre Peter (Petrus) Matzi besuchte von 1665-1668 die Schola Hornana. Sein Vater Jacob aus Verdasio im Tessin war der erste Rauchfangkehrer der Familie im Raum Krems/Langenlois. Sein Sohn Peter baute das „Geschäft“ in Langenlois und dann in Wiener Neustadt aus, Nachkommen später auch maßgeblich in Wien.

Anmerken möchte ich noch, dass alle Mitarbeiter nach bestem Wissen die Transkription erstellt haben – Fehler sind dennoch nicht ausgeschlossen.

Ich wünsche allen Lesern eine interessante Lektüre.

Renate Fennes
Projektleiterin